Abschluss des Tollwood Sommerfestivals 2021
Nach 53 Festivaltagen endete am Sonntag das Tollwood Sommerfestival 2021.
In einer stark verkleinerten Version und mit umfassenden Corona-Schutzmaßnahmen fand das Festival – nach einem Jahr Corona-Pause – vom 1. Juli bis zum 22. August im Olympiapark statt. Die gesamte Festivalzeit war von Wetterextremen geprägt.
„Aus den Anfangsjahren von Tollwood, in denen der Mythos vom „Tollwood-Wetter“ entstand, sind wir ja einiges gewohnt. Aber so schlechte Witterungsbedingungen wie diesen Sommer gab es in über 30 Jahren Tollwood noch nie – angefangen von extrem schwankenden Temperaturen über Starkregen bis hin zu heftigen Gewittern. Dieses Wetter und die aufwendige Umsetzung der Corona-Maßnahmen haben das Festival, obwohl es Corona-bedingt deutlich kleiner war als sonst, zu einer großen Herausforderung für uns gemacht“, so Pressesprecherin Christiane Stenzel. Bei aller Unbill gab es aber auch viel Schönes: Wenigstens einen Teil der Tollwood-Marktteilnehmer*innen und Gastronom*innen wieder begrüßen zu können; viele glückliche Künstler*innen, die zum ersten Mal seit langer Zeit wieder vor Publikum spielen und ein Stück Normalität erleben konnten. Und glückliche Besucher*innen, die sich an die Anfänge von Tollwood erinnert fühlten oder über ein, wie eine Münchner Tageszeitung schrieb, „herrlich entspanntes Miteinander“ und „eine wunderbare, nostalgische Atmosphäre, die nicht einmal der Regen zerstören konnte“ freuten.
Im Rahmen der umfassenden Corona-Schutzmaßnahmen fand das Festival ohne Zelte, ausschließlich open air statt. Das Gelände war komplett umzäunt und die Besucherzahl begrenzt. Im Eingangsbereich des Festivals standen zwei Teststationen für die Testungen der Besucher*innen und aller Mitwirkenden des Festivals, bereit.
Auch wenn alles etwas anders war in diesem Sommer, bot Tollwood getreu seiner Festivalphilosophie den Besucher*innen ein umfangreiches kostenloses Kulturprogramm. Das musikalische Herz des Festivals schlug diesen Sommer auf der Bühne des Hacker-Pschorr-Brettls, mit bis zu zwei Live-Acts täglich und Künstler*innen wie Roger Rekless, Pho Queue, Sepalot Quartet, Loisach Marci, Johnny Rakete, Schwarz, Nick Woodland und Kaffkiez. Hinzu kamen die unverstärkten Pop-up-Konzerte am S-Beach. So konnte das Publikum täglich zwischen zwei bis vier Livemusik-Acts wählen. Zudem fanden bis zu acht Performances und Walk-Acts pro Tag statt.
Auch für Kinder gab es ein tägliches Programm. Im „Garten der fliegenden Wolken“ kamen große und kleine Yogis auf ihre Kosten, und an der Tollwood-Piazza konnten die Besucher*innen an drei Tagen an „The Citizen is present“ teilnehmen, einer stillen Kunstaktion, die inspiriert ist durch die Performance von Marina Abramovic im New Yorker MOMA im Jahr 2010.
Insgesamt zählte das Festival über 700 Veranstaltungen bei freiem Eintritt.
Feuer- und Überschwemmungskatastrophen lassen keinen Zweifel: Die Klimakrise schreitet immer schneller voran. „Ich will, weil ich kann, was ich muss. #KeinGradWeiter“ lautete daher das Festivalmotto, um auf die Dringlichkeit konsequenten Gegensteuerns hinzuweisen. Am Umweltaktionsort CHANGE, der die Klimakrise als Baustelle inszenierte, informierten und diskutierten Mitglieder der Klimaschutzorganisation GermanZero mit den Besucher*innen über die Maßnahmen, die notwendig sind, um Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Am Aktionsort gestaltete das Publikum zudem über 800 kleine Fahnen mit Aufrufen, den Klimawandel zu stoppen.
Was kosten unsere Lebensmittel wirklich? Das HoMaBiLe-Bistro servierte den Besucher*innen für verschiedenste Gerichte die wahren Preise und zeigte so die Zusammenhänge zwischen (Lebensmittel-)Konsum und Umweltschäden auf.
Das Bistro war Teil eines Forschungsprojektes der Universität Greifswald, bei dem Tollwood aktuell Praxispartner ist. Das Projekt trägt den Titel: „How much is the dish? – Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität durch true cost accounting bei Lebensmitteln“.
Die Anzahl der Markt- und Bio-Gastronomiestände war im Rahmen der Corona-Schutzmaßnahmen stark reduziert, um die Abstände zu wahren: Rund 45 Markt -und Gastronomiestände stellten ihre nachhaltig und fair produzierten Waren aus oder boten bio-zertifizierte Speisen aus aller Welt an. Mit dabei waren unter anderem der Food Trailer „Green Hotdog on the Road“ von Organic Garden um Starkoch Holger Stromberg, „Chutney on Top“ mit indischem Street Food und die vegane Bio-Eismanufaktur „Ice Date“.
Um die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, war es dem Tollwood-Team wichtig, einen Beitrag zur Impfkampagne zu leisten: So war der Impfbus der Stadt München an drei Wochenenden im Eingangsbereich des Festivals zu Gast. Ein Angebot, das regen Anklang fand: Insgesamt wurden 1.277 Personen geimpft.
Vorschau: Tollwood Winterfestival 2021:
Das Tollwood Winterfestival 2021 ist vom 24. November bis zum 31. Dezember 2021 auf der Theresienwiese geplant.
Vorschau: Tollwood Sommerfestival 2022:
Das Konzertprogramm der Musik-Arena wurde aufgrund des Infektionsgeschehens auf das Tollwood Sommerfestival 2022 verschoben. Eine Übersicht über die geänderten Konzerttermine finden Sie hier.