Sommerfestival 2018
Pavillon der Artenvielfalt
Miteinander ist die Antwort
Ein großes blühendes Feld inmitten des Festivals aus Wildblumen und Getreide, und in seinem Zentrum der „Pavillon der Artenvielfalt“. Er ist Aktionsort und zugleich Hommage an das vielfältige, überlebensnotwendige Netz des Lebens auf der Erde. Hängende Gärten, ein mit Hilfe von Bienen reich gedeckter Frühstückstisch, Schaukästen, die das geschäftige Treiben eines Ameisenvolkes und zahlreicher Regenwürmer offenbaren und ein waghalsiges Spiel, bei dem das Gleichgewicht des Ökosystems Erde auf dem Spiel steht: Hier kann man hautnah den Reichtum des Lebens und seine Bedrohung durch den Menschen erleben. Hier ist der Ort, um Artenschutzkampagnen zu unterstützen. Das Zauberwort zur Bewahrung unserer Lebensgrundlagen lautet „Miteinander“: Lebensraum schützen und Ressourcen teilen!
Die biologische Vielfalt ist die Grundlage allen Lebens. Jedes Wesen ist Teil eines komplexen Systems. Fällt eine Art weg, kann es ins Wanken geraten. Wir kennen nur einen Bruchteil der Arten auf der Erde. Wir verstehen noch viel zu wenig vom „Netz des Lebens“. Aber wir wissen: Gerät das System aus dem Gleichgewicht, sind die Folgen dramatisch: Überschwemmungen, Dürren, Hungersnöte, Migration, Kriege. Zivilisation und das Wohl aller sind in Gefahr.
Der Treiber des Massenaussterbens ist der Mensch: Wir begraben Lebensräume unter Beton – allein in Bayern 13 Hektar pro Tag. Wir plündern die Meere und holzen Regenwälder ab, verschmutzen Luft
und Wasser, überdüngen unsere Äcker und versprühen massenhaft Ackergifte. Das Tempo des menschengemachten Klimawandels heizt das Artensterben zusätzlich an.
Rund 100 Pflanzenarten stellen über 90 Prozent unserer Ernährung sicher. 71 davon werden von Bienen bestäubt. Monokulturen, Varroamilben und aggressive Pestizide machen den Bienen den Garaus: Seit 1990 hat sich die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland fast halbiert. Sterben
die „Bestäuberinnen der Welt“, sterben auch wir Menschen – an Hunger und Mangelernährung.
Was menschengemacht ist, kann auch vom Menschen gestoppt werden. Hier ist vor allem die Politik in der Pfl icht: Meere, Urwälder und wertvolle Biotope müssen geschützt werden, es braucht mehr Geld für mehr Forschung. Der Flächenverbrauch muss drastisch reduziert werden, bei Bauprojekten
muss dem Artenschutz Vorrang eingeräumt werden. Und: Der Öko-Landbau muss massiv ausgebaut werden, dazu gehört auch ein sofortiges Verbot von Glyphosat und anderen Ackergiften.
Wir alle können unseren Beitrag zum Artenschutz leisten, indem wir weniger Treibhausgase verursachen, mehr Bio-Lebensmittel kaufen, weniger Fisch und Fleisch konsumieren, Biotope im Garten anlegen und unseren Geschäften in der Nachbarschaft treu bleiben – statt zu Einkaufsmeilen
am Stadtrand zu pilgern. Und indem wir politisch aktiv werden – zum Beispiel mit unserer Unterschrift im „Pavillon der Artenvielfalt“.
Ein Pavillon inmitten eines blühenden Feldes auf dem Festival, an den Wänden „hängende Gärten“, ein von Bienen reich gedeckter Frühstückstisch, ein Schaukasten, der den Blick ins geschäftige Treiben
eines Ameisenvolkes offenbart: Hier wird vom Reichtum des Lebens und seiner Bedrohung erzählt. Hier ist der richtige Ort, um Artenschutz-Kampagnen von Umweltschutzorganisationen zu unterstützen!