Festivalmotto

Reicht leicht!

„Darf’s noch ein bisserl mehr sein?“ Wer ein bisschen nachdenkt, der sagt: „Danke, muss nicht sein.“ Wir konsumieren als gäbe es kein Morgen, borgen eine Zukunft, die uns nicht gehört und leben auf Pump mit ungewissem Ausgang. Zeit, den inneren Kompass neu zu justieren! Denn es reicht. Leicht sogar. Mit Tauschen, Teilen, Leihen. Mit Reparieren oder Verschenken.

Es war der deutsche Astronaut Alexander Gerst, der die Menschen aufrüttelte. Kurz vor der Rückkehr von der ISS auf die Erde entschuldigt er sich bei der kommenden Generation: „Im Moment sieht es so aus, als ob wir, meine Generation, euch den Planeten nicht gerade im besten Zustand hinterlassen werden.“ Wenn wir daran denken, dass wir in diesem Jahr hierzulande bereits am 2. Mai, also nach nur vier Monaten, die Lebens-Ressourcen für das ganze Jahr aufgebraucht haben – man nennt diesen Stichtag „Earth Overshoot Day“ – wissen wir, wie recht der Mann aus dem All hat.
Das Tollwood Festival steht mit seinen Zelten zwar fest auf der Erde, fühlt sich dem Leben darauf aber ebenso verpflichtet, wie der berühmte Astronaut.
„Reicht leicht!“ lautet deshalb das Motto und nennt beim Namen, was unserem Heimatplaneten so zusetzt: der Konsumwahnsinn und seine Folgen. Es geht ja nicht darum, sich der totalen Askese zu verschreiben, sondern darum, Lust und Bedürfnis mit Maß und Ziel zu stillen. Wie viel Paar Schuhe können zwei Füße tragen? Wer weniger Fleisch verzehrt, lebt gesünder und rettet, so vermessen das auch klingt, ein bisschen Regenwald. Denn: Viel von diesem „ein bisschen“ rettet dann eben viel Regenwald. In diesem Sinne: Gönnen Sie sich und unserer Erde das befreiende „etwas weniger von allem“!

Das Motto spiegelt sich u. a. im Eingangskunstwerk „The Loop“ wider, gestaltet aus 200 Einkaufswagen, in einem Tiny House und in einem „Konsumtempel“. In „Tausch-Schränken“ auf dem Festivalgelände können die Besucher Spielsachen, Bücher und Kleidung abgeben – und natürlich andere Gegenstände wieder mitnehmen.

„Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse,
aber nicht für jedermanns Gier.“

Mahatma Gandhi

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