Das Tollwood Festival von den Anfängen 1988 bis heute
Ein Blick zurück
Im Frühjahr 1988 hatten Uwe Kleinschmidt und Rita Rottenwallner die Idee, aus dem Programm der Kleinkunstbühne Musikalisches Unterholz (MUH) ein ökokulturelles Festival zu machen. Am 1. Juli 1988 startete dieses Festival. Es heißt Tollwood.
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2024
Was war das für ein Sommer? Vier Wochen lang haben die Menschen auf dem Tollwood Sommerfestival ihre ganz persönlichen Tollwood-Momente gesammelt. Passend zum Festival-Motto Zusammen:Halt! haben sie viele Momente der Gemeinschaft erlebt und geschaffen. Bei „Ein Festival singt!“ haben die Menschen auf dem ganzen Festival-Gelände zusammen „Give Peace a Chance“ und „Let the Sunshine in“ gesungen. Dazu malten leuchtende Drohnen Symbole und Wörter zum Thema „Frieden“ in den Himmel. Ein unvergesslicher Moment. Dazu artistische Performances und Walk-Acts, Live-Musik, die neue Bierkultur und Bio-Gastronomie eingebettet in den Markt der Ideen. Und in der Musik-Arena begeisterte ein anspruchsvolles und breit gefächertes Konzertangebot: von Alphaville bis ZZ Top, von Deine Freunde bis Canned Heat.
2023
Vier friedliche und fröhliche Wochen – das war das Tollwood Sommerfestival 2023, das mit einem Highlight eröffnete: die beeindruckende Drohnen-Inszenierung zum Festival-Motto „Wasser – pures Leben“. Im Amphitheater fesselten Inszenierungen wie der Hochseilakt von Les Filles du renard pâle, die komischen Zaubertricks des Magier-Duos Siegfried & Joy oder „Le Chevâl“ von Cie Paris Bénarès. Und in der Musik-Arena war jeder Abend anders, aber immer mit einzigartiger Stimmung im Zelt. Bei Künstler*innen wie Tom Jones, Nico Santos, Jacob Collier, Konstantin Wecker, Spider Murphy Gang, Fanta 4, Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys und, und, und. Eingebettet waren die Veranstaltungen in den „Markt der Ideen“ und die bio-zertifizierte Gastronomie Und über allem strahlte vier Wochen lang der Mond von Luke Jerram.
„Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“ – mit diesem von Pablo Picasso inspirierten Motto lenkte das Tollwood Winterfestival 2023 den Fokus auf Kunst und Kultur. Im KunstRaum gestalteten Gäste ihr Profil oder schrieben sich in der Schreibwerkstatt Ungesagtes von der Seele. Im Spiegelzelt lud die australische Compagnie Strut & Fred mit „Limbo Unhinged“ das Publikum ein, in eine andere Welt abtauchen. Walk-Acts bewegten sich elegant an Ständen voller Kunsthandwerk und Bio-Gastronomie aus aller Welt vorbei. Performances, Live-Musik und Feuershows brachten die Gäste zum Staunen. Und auf der Eisstockbahn ging es wieder heiß her, wenn die Gäste um die „Daubn“ spielten.
2022
Die Lebensfreude ist zurück. Das Tollwood Sommerfestival 2022 steht für glückliche Auszeiten, magische Momente, Urlaubsfeeling. 32 Tage bei bestem Sommerwetter mit vielen Highlights. Der Mond von Luke Jerram über dem Amphitheater zieht die Menschen in seinen Bann; in 14 Metern Höhe über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher balancieren der Slackliner Friedi Kühne und sein Team; täglich grüßt der Orca, die zwölf Meter hohe „Balance“-Skulptur des ungarischen Künstlers Gábor Miklós Szőke. Und in der Tollwood Musik-Arena bringen Stars wie Patti Smith, Sting, ZAZ, Rea Garvey, Alvaro Soler, die Spider Murphy Gang und viele andere das Zelt zum Beben. Tollwood ist 2022 „Klar zur Wende“ und legt den Fokus auf die Windenergie und die Energiewende.
Unter dem Motto „Tatort Zukunft“ fordert das Tollwood Winterfestival 2022 auf aktiv zu werden, um die Welt in eine lebenswerte Zukunft zu führen. Der Umwelt-Aktionsort, der TAT-Ort Zukunft, lädt zu Tisch und lenkt an einer weihnachtlich gedeckten Tafel den Fokus auf die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, die sogenannten Sustainable Development Goals, der Vereinten Nationen. Die kanadische Compagnie „Machine de Cirque“ verzaubert das Publikum in ihren beiden Shows mit artistischer Akrobatik, einer Prise Poesie und einer guten Portion Humor. Dazu wartet das Festival nach zwei Jahren Pause mit faszinierendem Feuertheater, Performances, Livemusik, Eisstockbahn, einem fantastischen Weihnachtsmarkt mit Kunsthandwerk und biozertifizierter Gastronomie aus aller Welt auf!
2021
Unter dem Motto „Ich will, weil ich kann, was ich muss. #KeinGradWeiter!“ findet nach einem Jahr Corona Pause das Tollwood Sommerfestival 2021 in einer stark verkleinerten Version und mit umfassenden Corona-Schutzmaßnahmen statt. Es ist kleiner, anders, aber besonders und mit 53 Festivaltagen das bislang längste Festival in der Tollwood-Historie. Die gesamte Festivalzeit ist von Wetterextremen geprägt, angefangen von stark schwankenden Temperaturen über Starkregen bis hin zu heftigen Gewittern. Und doch gibt es auch viel Schönes: Wenigstens einen Teil der Tollwood-Marktteilnehmer*innen und Gastronom*innen wieder begrüßen zu können, viele glückliche Künstler*innen, die seit langer Zeit wieder vor Publikum spielen dürfen. Und glückliche Besucher*innen, die sich an die Anfänge von Tollwood erinnert fühlten.
Unter dem Motto „Aufwind“ soll das Tollwood Winterfestival am 24. November 2021 starten, die Zelte stehen, der Aufbau ist abgeschlossen, das Programm gebucht, doch dann kommt alles anders … Aufgrund der dramatischen Entwicklung der Corona-Pandemie in Bayern untersagt die Bayerische Staatsregierung am 19. November 2021 die Durchführung von Weihnachtsmärkten und somit auch die Durchführung des Tollwood Winters 2021. Nach der Absage und dem Abbau bleibt Tollwood bis Anfang Januar mit einer Kunstinstallation als Zeichen der Hoffnung auf der Theresienwiese präsent.
2020
Aufgrund der Corona-Pandemie kann sowohl das Sommerfestival 2020 sowie das Winterfestival 2020 nicht stattfinden.
2019
Unter dem Motto „Reicht leicht!“ engagiert sich Tollwood für Alternativen zu unbedachtem Konsum und zeigt individuelle Handlungsmöglichkeiten für den Alltag auf: Selbermachen, Reparieren, Tauschen und Teilen. Das Eingangskunstwerk „The Loop“ gestaltet der Künstler Adam Stubley aus über 200 Einkaufswagen. An vier Festivalwochenenden gibt es Open-Air-Theater bei freiem Eintritt. Das Theater Titanick kommt mit seiner Produktion „Alice on the Run“. Es folgen drei weitere Gastspiele der Compagnie des Quidams, Cie l’Homme debout und den Tänzern von Cie Dyptik. Das musikalische Spektrum der Musik-Arena reicht von jungen Künstlern wie RIN und Yung Hurn bis hin zu Musiklegenden wie Tears for Fears, Midnight Oil oder Nena.
„Werte Menschen!“ – ein ebenso höflicher wie dringlicher Aufruf, Haltung zu zeigen. Denn Werte halten die Gesellschaft im Kern zusammen. Der Weltsalon stellt sich als „Wertstoffhof“ der Wertefrage und unser aller Verantwortung für das (Über-)Leben auf diesem Planeten. Die ungarische Compagnie Recirquel entführt mit der Deutschlandpremiere „Paris de Nuit“ die Zuschauer in das Pariser Nachtleben der 1930er Jahre. Fulminante Tanzeinlagen, bewegender Gesang und eigens komponierte Livemusik – eine Show schillernder Charaktere im einzigartigen Ambiente des Spiegelzelts. Die große Blume, gestaltet von Adam Stubley, heißt die Besucher auf dem Festival Willkommen!
2018
Unter dem Motto „30 Jahre Miteinander“ feiert Tollwood Jubiläum. Für 30 Jahre Treue bedankt sich Tollwood bei seinen Besuchern mit einem besonderen Geschenk: Die „Carmina Burana“ in einer Inszenierung von La Fura dels Baus auf der Bühne im Olympiasee bei freiem Eintritt. Ein Besucher-Liebling kehrt nach fünf Jahren zurück: das Marrakesch Zelt. Der „Pavillon der Artenvielfalt“ war Aktionsort und Hommage an das vielfältige, überlebensnotwendige Netz des Lebens auf der Erde. Die Musik-Arena bietet ein außergewöhnliches Line-up mit Künstlern wie den Hollywood Vampires, Alanis Morissette, dicht & ergreifend, Michael Patrick Kelly, Billy Idol und Jack Johnson.
Im Winter lautet das Motto „Gut geht besser!“. Damit widmet sich Tollwood den Geschichten des guten Gelingens, den Alltagshelden von heute und Mutmachern von morgen. Der Weltsalon als „Heldenschmiede“ kürt die Helden des Alltags und ermunterte zum Aktiv-Werden, um die Gegenwart mit Freude zur Zukunft zu machen! Auch der legendäre Circus Oz aus Australien setzt das Motto mit seiner spektakulären Show „Model Citizens“ um. Mit atemberaubender Artistik und seinem einzigartigen Humor lädt Circus Oz auf eine Reise in die Welt des „vorbildlichen Bürgers“ ein! Wie jedes Jahr schmücken zahlreiche Kunst-am-Platz-Installationen das Festivalgelände.
2017
Unter dem Motto „Bitte umsteigen“ widmet sich Tollwood dem Thema Mobilität. Drei neue Orte gibt es in diesem Sommer: das indische Dorfrestaurant „Raj Dhani“, die karibische „Half Moon Bar“ und das „Hippie-Drom“. Der Cirque Aïtal erzählt eine akrobatische Liebesgeschichte rund um einen alten Simca, der Cirque Inextremiste nutzt für einen grandiosen akrobatischen Balanceakt eine Baustelle und einen Mini-Bagger. Und in der Musik-Arena stehen großartige Künstler wie Zucchero, Steve Winwood, Freundeskreis, Fanta 4, Xavier Rudd und Parov Stelar auf der Bühne.
Im Winter lautet das Motto „Wir, alle“. Damit ruft Tollwood zum Engagement für eine demokratische und bunte Gesellschaft auf. Zahlreiche „Kunst am Platz“-Projekte setzen das Motto um. Besonders beliebt: Die Eisskulptur mit dem überdimensionalen Schriftzug „Demokratie“, der „Wir, alle“-Baum aus über 150 Menschenfiguren aus Holz von Adam Stubley sowie das Planetensystem von Andrey von Schlippe. Der Weltsalon präsentiert sich mit 14 Installationsräumen als „Schauplatz der Demokratie“. Und im Grand Chapiteau gastiert zum dritten Mal der kanadische Cirque Eloize, dieses Mal mit „iD.
2016
Das Aktionsbündnis „Artgerechtes München“ bewegt im ersten Quartal die Stadtpolitik. Brennende Sonne und sinnflutartige Regenfälle wechseln sich auf dem Sommerfestival ab, das aufgrund des schrecklichen Amoklaufs im OEZ vorzeitig beendet wird. Unter dem Motto „Dein blaues Wunder!“ kämpft Tollwood gemeinsam mit Greenpeace für den Schutz der Meere. Theaterproduktionen und große Musik-Legenden wie Deep Purple begeistern die Besucher.
Unter dem Motto „bewegt“ widmet sich Tollwood im Winter dem Thema Mobilität. Zum 10. Mal findet der Weltsalon mit aktuellen ökologischen und sozialen Themen statt – dieses Mal unter dem Motto „Heimat“. Der kanadische Cirque Éloize kehrt mit der Europa-Premiere „Saloon“ auf das Winterfestival zurück.
2015
Im Mai gründet Tollwood das Aktionsbündnis „Artgerechtes München” mit dem Ziel, dass München nur noch Produkte aus artgerechter Tierhaltung zulässt. Höchstwerte über 30 Grad sind in diesem Sommer keine Seltenheit, dennoch zeigen Stars wie Joan Baez und Patti Smith, dass „Alles eine Frage der Haltung“ ist. Im Theaterzelt begeistern drei kleine Produktionen.
Unter dem Motto „Na sauber!“ geht es im Winter um Müll und Recycling. Passend dazu stellt HA Schult 500 seiner „Trash People“ auf. An zwei Benefizabenden engagieren sich Münchner Künstler für artgerechte Tierhaltung und im Grand Chapiteau fasziniert der kanadische Cirque Éloize mit „Cirkopolis“.
2014
Die Kampagne „Artgerecht“ geht im Sommer in die zweite Runde – mit einer Bilderschlucht von HA Schult und 110.000 Unterschriften! In der Musik-Arena geben sich Stars wie Bob Dylan die Ehre; auf der Theaterinsel präsentiert die Compagnie Akoreacro einen poetischen Mix aus Musik und Artistik.
Unter dem Motto „LEBEWESEN“ setzt der Winter das Engagement für die artgerechte Tierhaltung fort – künstlerische Umsetzung findet es im „Armen Schwein“ des ungarischen Künstlers Gabor Miklos Szoke. Der Weltsalon zeigt sich in neuem Gewand – und die australische Varieté-Show LIMBO begeistert im Spiegelzelt.
2013
Am Ende der ersten Projektphase von „Bio für Kinder“ beschließt der Münchner Stadtrat den verbindlichen Einsatz von 50 Prozent Bio und 30 Prozent Frischkost in städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen.
Das Tollwood Festival feiert im Sommer 25-jähriges Jubiläum: Das MUH-Zelt erinnert an die Zeiten des Anfangs und mit dem Artisten Johann Guillerm begeistert einer der aufregendsten Künstler der vergangenen Jahre erneut das Publikum.
Im Winter widmet sich Tollwood erstmals dem Thema „Artgerecht“ und macht mit der spektakulären Installation „Café Bad Connection“ des Performancekünstlers FLATZ auf die Missstände in der Massentierhaltung aufmerksam. Das südafrikanische Isango Ensemble bringt eine aufregende Version der Zauberflöte nach München.
2012
Wie ambivalent „Schöne Aussichten“ sein können, zeigt das Sommerfestival: Im großen Musikzelt begeistern Stars wie Lou Reed, Melody Gardot oder Jan Delay. Nachdenklichere Töne schlagen das artistische Vertikaltheater „As The World Tipped“ zu den Folgen des Klimawandels und die begehbare „Vorratskammer“ zur Zukunft der Welternährung an.
»Strom aufwärts« schwimmt Tollwood im Winter: Das „E-Werk“ widmet sich der Energie von heute und morgen, im Weltsalon erläutern Gäste wie Auma Obama oder Daniel Cohn-Bendit ihre Visionen für die Zukunft. Und im Grand Chapiteau gastieren vier Zirkusse aus vier Kulturen.
2011
Gemeinsam mit der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt übergibt Tollwood im Mai rund 25.000 unterzeichnete, kleine Atommüllfässer und weitere 28.867 Unterschriften an die politisch Verantwortlichen in Berlin.
»Unerhört« viele Stars kommen im Sommer: Bryan Adams, Manu Chao und ZAZ singen im großen Musikzelt.
Im Winter nimmt die australische Produktion »Cantina« die Besucher im nostalgischen Varieté-Zelt mit auf eine akrobatische Achterbahnfahrt. Die Presse jubelt.
2010
Rita Rottenwallner erhält das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Das Motto »Blau, so blau« schlägt im Sommer in der Kunst am Platz und musikalisch zu Buche. In der Blue Note Lounge gibt es hochkarätige Musik zur späten Stunde – zur Abrundung des großen Musikprogramms, das u.a. mit Norah Jones, den Pet Shop Boys und Roger Hodgson aufspielt. Wir feiern mit CAVEMAN sein 10-jähriges Bühnenjubiläum in der Musik-Arena.
Im Winter engagieren sich Tollwood und seine Besucher bei der Aktion »Kein Ausstieg vom Ausstieg« für den Ausstieg aus der Kernenergie. Im Theaterzelt entzünden der Circus Cirkör, die Compagnie Seven Fingers, die Race Horse Company & Circo Aero sowie die Tom Tom Crew ein artistisches Feuerwerk des Noveau Cirque.
2009
Mit der tanzbar, dem „Garten des friedvollen Drachen“ und dem Bazarzelt Marrakesch gibt es in diesem Sommer viele neue Orte zu entdecken. Trotz der zahlreichen Regentage ein Publikumsmagnet: die Musik-Arena. Noch nie kamen so viele Besucher zu den Tollwood-Konzerten.
Unter dem Motto „Himmel & Hölle“ bescheren im Winter die Tiger Lillies und die kanadische Compagnie The Seven Fingers den Besuchern himmlisch schöne Momente.
2008
20 Jahre Tollwood: Das Sommerfestival feiert mit Künstlern wie Jethro Tull und Billy Idol, dem Teatro de los Sentidos, den Biermösl Blosn und Konstantin Wecker. Tollwood erhält die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um Umwelt und Gesundheit.
Im Winter entführt Peter Pan, in einer Neuinszenierung von Sven Grunert, die Besucher auf eine außergewöhnliche Reise ins Nimmerland. TV-Koch Stefan Marquard kreiert die Speisenfolge dazu.
2007
Umwelt ist das große Thema in diesem Sommer. Ob das erfolgreiche Projekt „Bio für Kinder“ oder die Präsentation eines Öko-Bauernhofs auf dem Festival, ökologisches Denken ist mittlerweile fest eingepflanzt in die Köpfe der Tollwood-Besucher.
Das zeigt sich auch im Winter: Der Anti-Transrapid-Stand auf Tollwood bringt das Volksbegehren mit auf den Weg, und der neue Weltsalon mit vier Umwelt-Schwerpunkten in vier Wochen wird zum absoluten Highlight des Festivals.
2006
Im Sommer 2006 ist die Welt zu Gast bei Freunden. Und weil die alle Fußball-Weltmeisterschaft schauen, ist auf dem Festivalgelände Beschaulichkeit angesagt. Man hat Platz, wirklich Platz, sogar im Andechser Zelt.
Im Winter dann fürchten sich „Hänsel & Gretel“ im Wald, respektive auf dem gigantischen Hügel im Opernzelt, in dem erstmals und mit großem Erfolg Sarah Wiener für das Gourmet-Bio-Menü sorgt. Helga Pogatschars neue Version von Humperdincks Opernmusik wird als Sensation gefeiert.
Gemeinsam mit der Stadt München ruft Tollwood das Projekt „Bio für Kinder“ ins Leben.
2005
Zum zweiten Mal ist das spanische „Teatro de los Sentidos“ im Sommer zu Gast, nach „Oraculos“ nun mit „La Memoria del Vino“. Und wieder lassen sich die Besucher von der interaktiven Dramaturgie in eine Zauberwelt entführen.
Und im Winter fährt Edgar Allan Poe gut 30 Mal zur Hölle in dem fantastischen Musical von Frank Nimsgern.
2004
„Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, sagte Schiller. Unter diesem Motto kommt Johann Le Guillerm wieder mit seinem neuen „Cirque Ici“, Austria 3 sind zweimal ausverkauft.
Der Winter ist vom zweiten Satz der Gauklersonate geprägt, Highlights gibt es auch im WörterSee mit Lesungen von Schätzing bis Rafik Schami. Restlos ausverkauft: „Lukas Straßenkind“, das Puppentheater der Familie Ringsgwandl.
2003
Es war der Sommer für alle, die Opel Kadetts hassen. Denn bei „Auto Auto“ wurde allabendlich ein solcher kabarettistisch schrottreif geprügelt. Musik? Ja, mit Arlo Guthrie, Kool & The Gang, Toto, Saga, Yes und den Beach Boys. Alter schützt nicht vor gutem Sound.
Der hat auch im Winter Konjunktur: bei der „GauklerSonate. Mozart trifft Varieté, Wolfgang Staribacher als Wiedergeburt des wilden Wolferl, einer der größten Erfolge der Tollwood-Geschichte. Die Gastrostände des Festivals sind erstmals voll bio-zertifiziert.
2002
Das Labyrinth ist Symbol dieses Sommers, der mit einem exquisiten Theaterprogramm lockt. Nur ein paar Namen: Teatro de los Sentidos, Compagnie 111, Compagnie du Hanneton, Avner Eisenberg, Les Poubelles Boys, Compagnie Jérôme Thomas.
Und auch im Winter, wenn es schneit, ist Theater daran schuld: bei Slava`s grandioser Clown-Show gibt es zum Schluss Schneesturm mit Carl Orff.
2001
Ein Sommer mit Sonnenschein, 21 Tage blauer Himmel, das kann man so lassen. Dazu Konzerthighlights mit George Benson und dem unglaublichen David Byrne mit seinem „Look into the Eyeball“. Die Kult-Comedy CAVEMAN mit Karsten Kaie feiert Premiere in München und begeistert drei Wochen fast täglich das Publikum.
Im Winter klingeln dann die Glöckchen, die Papageno mit sich führt auf der Suche nach Pamina – und Papagena. Mozarts „Zauberflöte“ ist ein waghalsiges Experiment, doch Dirigent Markus Poschner macht daraus eine musikalische Delikatesse.
2000
„Carmen“ kommt aufs Tollwood Sommerfestival. In einer eigens für sie errichteten Stahlarena. Die französische Compagnie Off bringt Bizets Oper in einer wilden Kurzfassung auf das Olympiagelände. Dorthin stehen auch Lou Reed, Huey Lewis & The News, Erkan & Stefan und Nina Hagen auf der Bühne.
Im Winter gibt es dann eine äußerst erfolgreiche erste Symbiose zwischen klassischer Musik und Varieté bei „Fatale Deluxe“.
1999
Man könnte viel schreiben über die Höhepunkte dieses Jahres, über „Operation: Orfeo“ aus Dänemark, über das erste Gastspiel von Familie Flöz mit „Ristorante Immortale“, oder über das Winter-Varieté mit den „Tiger Lillies“ und ihrer traurig schönen Musik. Doch dann kam, in der letzten Woche des Jahres, „Lothar“ über Tollwood, einer der stärksten Orkane des Jahrhunderts. Binnen Minuten war das Gelände ein Chaos aus zerfetzten Zelten und zerstörten Buden. Doch die Tollwood-Crew ließ sich nicht unterkriegen. Wolfgang Nöth stellte seinen „Zenith“ zur Verfügung, zwei Tage nach dem Orkan spielten dort die Tiger Lillies, und die Silvesterparty fand dort statt, wo Lothar kurz vorher alles vernichtet hatte. Der Crew sei Dank!
1998
Zehn Tanz-Compagnien aus aller Welt folgen der Einladung aufs Olympiagelände unter dem Motto „Europa trifft Asien“, darunter das Cloud Gate Dance Theatre aus Taiwan.
Und nochmal Neuland im Winter: Tollwood präsentiert seine erste Oper als Eigenproduktion: Mozarts „Entführung aus dem Serail“ unter der Leitung von Markus Poschner. Regisseur Serge Aubry arbeitet als einer der ersten mit Video-Einspielungen. Ein großer Erfolg.
1997
In diesem Sommer regnet es fast ununterbrochen, obwohl dieses zehnte Festival eine Woche länger dauert. Es steht wiederum im Zeichen des Zirkus, etwa mit Victoria Chaplin und ihrem „Cirque Invisible“. Doch der Weg führt weiter zum „physical theatre“, beispielsweise mit den Australiern von „Legs On The Wall“. Unvergessen bleibt die Persephone-Version von Robert Wilson auf der Bühne im Olympiasee.
Die wahre Sensation fand dann im Winter statt: mit „Chaos Royal“, dem ersten großen En-Suite-Varieté der Tollwood-Geschichte, über das die SZ schrieb: „… so schlicht und so schön“.
1996
Und wieder gibt es ein Festival im Festival, diesmal mit zehn Gruppen des Nouveau Cirque aus acht Ländern. Der Jonglage-Meister Jérôme Thomas ist dabei und Johann Le Guillerm mit seinem Ein-Mann-Zirkus „Ici“. Und die Musik? Ist grandios vertreten durch Juliette Gréco, Jan Garbarek, Jackson Browne, John Lurie, Toto und Manfred Mann.
Und im Winter kommt „Que-Cir-Que“, drei Menschen, ein Zirkus, ein Traum, eines der schönsten circensischen Ereignisse überhaupt.
1995
Im Sommer wird der Olympiasee erobert. Die spanische Aktionstheatergruppe „Xarxa“ illuminiert das Wasser von einer schwimmenden Bühne mit „Segel im Wind“. Aktionstheater bestimmt auch diesmal das Programm, dessen musikalisches Highlight Branford Marsalis ist.
Im Winter zeigt Circus Oz sein zweites Programm. Es ist vom ersten Tag an ausverkauft.
1994
Es wird einer der schönsten Sommer der Tollwood-Geschichte, wegen des Wetters und wegen eines gelungenen Experiments: Das Festival im Festival ist dem internationalen Aktionstheater gewidmet: mit „Semola“ aus Spanien, „Nucleo“ aus Italien und vor allem „Generik Vapeur“ aus Frankreich, die in einem grandiosen Straßenspektakel vom Marien- zum Odeonsplatz ziehen.
Der Winter gehört dem legendären australischen Circus Oz, der für seine fulminante Show den AZ-Stern des Jahres bekommt.
1993
Ein Schwerpunkt und ein neues Genre prägen den Sommer: Jazz ist angesagt im Musikzelt, mit dem United Jazz + Rock Ensemble und dem Art Ensemble of Chicago. Ab 22 Uhr gibt es im Kulturpfadezelt Weltmusik; und mit „Gosh“ kommt eine erste Gruppe des Nouveau Cirque aufs Tollwood, ein Genre, das hier eine neue Heimat findet.
1992
Zum ersten Mal schreibt Bürgermeister Christian Ude als Schirmherr das Grußwort. Hans Söllner trägt nun Rastalocken, Joan Armatrading schmückt das Cover des Programmheftes und nach Haindling spielen Blood, Sweat & Tears.
Und Tollwood entdeckt den Winter: Am Roncalliplatz, dort, wo heute die Pinakothek der Moderne steht, findet das erste Winterfestival statt. Die AZ lobt den Weihnachtsmarkt als „Münchens schönsten“.
1991
Im Sommer tritt ein gewisser Hubert von Goisern als Vorgruppe von „Broadlahn“ auf. Im Musikzelt gastieren Miriam Makeba, die EAV und Nina Simone. Erstmals gibt es ein „Festival der Regionen“ mit Künstlern aus dem Ruhrgebiet, aus Köln, Hamburg und Niedersachsen.
1990
Das Musikprogramm wird international. Wolfgang Ambros singt den „Zentralfriedhof“ und Abdullah Ibrahim kommt mit seiner Band Ekaya ins Musikzelt. Hanns Dieter Hüsch gibt Böses von sich. Und der Regen regnet (fast) jeglichen Tag. Münchens Presse erfindet das „Tollwood-Wetter“.
1989
Der damalige Kulturreferent Siegfried Hummel schreibt im Grußwort: „Mit Tollwood `89 findet ein überaus erfolgreiches Experiment seine eindrucksvolle Fortsetzung.“ Erstmals wird der Tollwood-Nachwuchsförderpreis verliehen. Es gibt fünf Zelte mit Kulturprogramm an 16 Tagen. Unter dem Motto „Ökologie zum Anfassen“ startet ein Umweltmarkt.
1988
Das erste Tollwood Festival findet für elf Tage im Olympiapark statt.
Auszug aus einem Interview mit Tollwood-Mitbegründer Uwe Kleinschmidt im allerersten Programmheft: Ist das Tollwood-Festival auch als eine Art politischer Kundgebung gedacht? – „Nein. Dieses Festival ist einfach kulturell notwendig. Es ist ein Beispiel dafür, dass Alternativen möglich sind.“